Dienstag, 18. Dezember 2007

The Secret of Monkey Island (PC)



Zum ersten Mal treffen wir auf den Möchtegernpiraten Guybrush Threepwood. 1990 ahnte noch niemand, was für eine großartige Spielserie um den tollpatschigen Mann ihren Anfang nahm. Auf 7 Disketten war das DOS - Point’n’Click - Abenteuer damals verteilt – heute reicht eine CD locker aus. In einem charmanten 2D-Look startet das Abenteuer von Guybrush, auch unseres.

Piratenprüfung

Auf Mêlée Island, eine Insel tief in der Karibik, läuft ein junger Milchbub in das Bild. Er spricht mit einem Mann, der an einem Ausguck steht. Mit Mühe und Not verkünden wir dem Kurzsichtigen, dass wir Pirat werden wollen. Mit Spott nimmt er unsere Aussage zur Kenntnis, schickt uns aber zu den „Anführern“ in der hiesigen Scumm Bar. Tatsächlich treffen wir dort drei „schrecklich wichtige Piraten“, die erklären uns aber, dass man nicht einfach so ein Freibeuter wird. Nein, das wäre für ein altklassisches Adventure auch zu einfach. Um in den Kreis der Piraten aufgenommen zu werden, müssen wir die 3 Prüfungen bestehen. Die Aufgaben sind typisch „piratisch“: Wir sollen einen Schatz finden, einen Gegenstand stehlen und natürlich auch mit dem Säbel vertraut sein. Für jede erledigte Aufgabe brauchen wir auch ein Beweisstück, das ist doch kein Problem, denken wir, los geht’s! Dass es doch nicht so einfach wird, war eigentlich ja vorherzusehen. Über Umwege beschaffen wir aber alle drei Beweise für unsere Erfolge und werden Piraten – oder etwa nicht?

Diebstahl leicht gemacht

Ob wir wirklich ein Pirat werden, finden wir nicht heraus, warum? Da muss ich etwas weiter ausholen. Der Gegenstand, den wir beschaffen sollen, gehört der Gouverneurin von Mêlée Island, Elaine Marley. Wir müssen also in ihre Villa hineinspazieren, an Hunden vorbei, die Fleisch von Menschen ebenso gern fressen wie es auch Piranhas tun. Doch die Hunde zu überlisten, stellt uns vor keine große Hürde. Im Haus der Gouverneurin müssen wir nur wenig selber tun. Der Sheriff der Stadt ertappt uns beim Einbruch und will uns festnehmen. In einer Skriptsequenz überlistet Guybrush den Sheriff jedoch. Allerdings müssen wir feststellen, dass ein Schloss unsere Beute von uns fernhält. Wir brauchen eine Feile! Im Laden können wir keine ergattern, aber vielleicht haben wir ja im Gefängnis mehr Glück. Der einzige Insasse besitzt zwar keine Peile, aber in einem Tausch können wir seinen Käsekuchen seiner Tante ergattern. In ihr finden wir, wie sollte es auch anders sein, eine Feile. Zurück zur Villa, den Gegenstand an uns genommen und raus. Nein, doch nicht. Diesmal erwischt uns die Hausherrin zusammen mit dem Sheriff. Sie hilft uns jedoch aus der Patsche. Wir verlieren bei ihrem Anblick die Sprache, Amor war kräftig im Einsatz. Elaine Marley lässt uns laufen, nett, wie ich finde.

Alles aus Liebe

Dann erwischt uns der Sheriff doch noch, mit einer Bleikugel am Bein schmeißt er uns von dem Steg ins Meer. Aber da Guybrush das Talent hat, 10 Minuten lang die Luft anzuhalten, schaffen wir es auch uns aus dieser Misere zu retten. Wieder auf dem Steg sehen wir, wie im Hintergrund ein Schiff wegsegelt. In der Scummbar werden wir dann vom Wirt aufgeklärt. Der Geisterpirat LeChuck hat die Gouverneurin entführt. Er übergibt eine Nachricht vom Schurken. Das nächste Ziel für uns steht fest: Wir müssen die Liebe unseres jungen Lebens retten. Doch alleine schaffen wir es nicht nach Monkey Island. Unter dieser Insel haust unser gespenstiger Freund. Mit Crew und Schiff brechen wir dann auf. Allerdings weiß keiner, wie man zur Insel gelangt. Doch unser Schiff kennt die Antwort, wir müssen Sie nur aufdecken.

Witzige Geschicht

Was die Serie ausmacht, ist ihr Humor, das begann schon mit dem ersten Teil 1990. Ron Gilbert, der die Idee zum Piratenabenteuer hatte, brachte Unmengen von Witzen in der Geschichte unter. Das fängt schon beim Protagonisten an. Guybrush Threepwood ist kein großer Pirat, er ist ein junger, einfältiger Mann, der mehr Glück als Mut und Verstand zusammenhat. Seine Tollpatschigkeit brockt ihm so einige Probleme ein. Doch auch der Rest der Geschichte ist herrlich verrückt. Das Spiel bleibt an keiner Stelle ernst - und das ist auch gut so. Auf Monkey Island treffen wir einen Schiffbrüchigen, der von uns gerettet werden will. Wie sich herausstellt besitzt er selbst ein Schiff. Dennoch hockte er jahrelang auf der Insel herum auf „Rettung“ wartend. Aber ein Schiffbrüchiger muss von einem anderen Menschen gerettet werden, das ist nun mal so. Wie man sieht, lockt das Spiel auch heute noch, ohne Sprachausgabe, so manche Grinser und Lacher in unsere Gesischter.

Fazit (Dos Corazones)

The Secret of Monkey Island ist eins der witzigsten Spiele, die ich je gespielt habe, den Nachfolger mit inbegriffen. Das liegt zum einen an den Fechtduellen, die mit Beleidigungen bestritten werden (zum Beispiel: „Du kämpfst wie eine Kuh!“ – „Wie passend, du kämpfst wie ein Bauer!“), als auch an dem besten Finale der Spielegeschichte, das wirklich grandios, wenn auch nicht im geringsten fordernd ist. Die Figuren, sowie die Geschichte sind wunderbar skurril und die Rätsel meist logisch und eigentlich nie unfair. Die Grafik wird viele Spieler abschrecken, genauso wie der furchtbare, wenn auch nostalgische, Ton. Doch wer über diese Kritikpunkte hinwegsehen kann, wird eines der besten Spiele der PC-Generation genießen können.

Ein Retrospiel, das in jede "Hall of Fame" gehört! 9,5 von 10 Punkten (Ich verzichte hier mal auf eine Prozentwertung.)

(dc)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ês ist echt schade das dein blog kaum bis garnet wahrgennomen wird...

Anonym hat gesagt…

Eben wurden soviele verschollen geglaubte Erinnerungen wieder wach .. wird Zeit, dass ich das Spiel nach ca. 14 Jahren mal wieder raushole.

Dos Corazones hat gesagt…

Wieviele Menschen man doch mit Posts an Spiele aus alten Zeiten erinnern kann. Ich wünsche viel Spaß beim Rätseln und Lachen.