Donnerstag, 31. Mai 2007

24: Season 1 (Serie)


Eine Serie in Echtzeit? Warum nicht, das wäre doch mal was vollkommen neues! Joel Surnow und Robert Cochran haben diese Idee umgesetzt. In der Action-Serie 24. Das besondere an dieser Serie ist, wie oben genannt, dass alles in Echtzeit abläuft. Das sorgt zum Einen für Dramatik zum Anderen auch für Langartmigkeit. Letzteres verspürt der Zuschauer jedoch nur in den ersten Folgen der 1. Staffel und in kürzeren Abschnitten zwischendurch. Obwohl das keinen echten Grund hat: Man wird als Zuschauer in den frühen Tag von Jack Bauer (Kiefer Sutherland) reingeworfen. Sein Tag beginnt um Mitternacht. Die erste Folge umspannt einen Zeitraum von einer Stunde, die zweite ebenfalls. Vielleicht haben Sie es bereits erraten, jede Folge spielt in einem Zeitraum von einer Stunde (Werbepausen miteingerechnet). Das bedeutet, dass eine Staffel der Serie 24 auch 24 Folgen à 1 Stunde umfasst, also 24 Stunden, so kommt der Name zu Stande.

Handlung

Die erste Staffel spielt am Tag der kalifornischen Vorwahl zur amerikanischen Präsidentschaft. In der Zentrale der Antiterroreinheit, CTU, kommt kurz nach Mitternacht die Meldung, dass ein Attentat auf den Präsidentschaftskanditaten David Palmer (Dennis Haysbert) geplant ist. Es trifft sich sehr schlecht, dass Jacks Tochter Kimberly (Elisha Cuthbert) genau zu dem Zeitpunkt weggelaufen ist, in dem er von der CTU angerufen wird. Jack kann seiner Frau Teri (Leslie Hope) vorerst nicht bei der Suche von Kim helfen, deshalb sucht sie ihre Tochter auf eigene Faust. Während Jack eine Verschwörung innerhalb der CTU aufdeckt, trifft sich Kim mit ihrer Freundin Janet York mit zwei Jungs, Dan und Rick. Zusammen vertreiben sich die drei die Zeit in einem Möbelgeschäft. Doch für Kim wird diese Nacht noch zur Hölle. Die beiden Jungs wollen sie und Janet entführen. Sie versuchen zu entkommen, was schwer ist, weil Janet einen gebrochenen Arm hat, diese Verletzung hat Dan ihr zugehfügt. Bei der Flucht wird Janet von einem Auto angefahren und Kim verschleppt. Währenddessen hat ihre Mutter Teri Verstärkung von Janets Vater bei der Suche ihrer Kinder bekommen. Doch sie können Kim nicht finden. Immerhin folgen sie nach einem Hinweis Janet in ein Krankenhaus, wo sie notoperiert wird.
Jack ist immer noch in der Agency. Sein Kollege Richard Walsh hat herausgefunden, dass sich ein Maulwurf in der Antiterroreinheit eingeschleußt hat. Doch Richard wird in der Zentrale der CTU getötet und kann Jack nur noch die Keycard übergeben. Mit dieser soll Jack den Verräter entlarven können. Sie gehört Nina Myers (Sarah Clarke), die mal ein Verhältnis mit Jack hatte. Doch sie kann ihn davon überzeugen, dass sie nicht der Maulwurf ist. Zusammen wollen sie das Attentat an David Palmer verhindern und den Verräter schnappen.


Jack in Aktion: Er darf sich bei der Planung keinen Fehler erlauben.

Die Charaktere

Die Hauptfigur der Serie 24 ist Jack Bauer. In der ersten Staffel der sehr erfolgreichen amerikanischen Serie hat es Jack mit einem üblen Attentatsversuch auf Palmer zu tun. Er muss ihn verhindern. Doch das bleibt nicht sein einziges Problem. Seine Familie wird entführt und zum ersten Mal in seinem Leben als Agent der Regierung, gerät das Gleichgewicht zwischen seiner Arbeit und seinem Privatleben ins Wanken. Jack muss bis zum Äußersten gehen, um seine Familie zu retten, ihm bleibt keine Wahl. Zudem gerät er auch noch ins Visier der Regierung. Seine Vergangenheit und die Palmers sind der Grund für die Geschehnisse an Jacks längstem Tag seines Lebens.
David Palmer, ein schwarzer Präsidentschaftskandidat, hat die Chance Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Doch wie bei Jack, geraten Beruf und Familie aneinander. Palmer erfährt von einem Mord seines eigenen Sohnes Keith, der Jahre lang im Verborgenen blieb. Der Konflikt innerhalb seiner Familie nimmt stetig zu, besonders mit Keith und seiner Frau. Außerdem wird sein Tag von dem drohenden Attentat überschattet.
Kim Bauer, Jacks Tochter, wird entführt und verbringt den Tag unter ständiger Angst, getötet zu werden. Sie ist, meist allein auf sich gestellt, nicht in der Lage sich selbst aus dem Schlamassel rauszubringen. Während der Staffel merkt sie auch, wie sehr sie ihre Mutter liebt, das Verhältnis zwischen den beiden war lange sehr angespannt.
Und Teri Bauer verbringt einen genauso schlimmen Tag. Sie wird auch gekidnappt, muss um ihr Leben fürchten, verliert ihr Gedächtnis und lebt mit ständiger Angst um ihre Familie. Sie bringt vor allem ihre Ehe mit Jack wieder halbwegs in Lot. Außerdem verträgt sie sich endlich wieder mit ihrer Tochter Kim.


Teri hat keine Ahnung, wo sie ist, wer sie ist, oder was passiert ist.

Jack Bauer alias Kiefer Sutherland

Kiefer Sutherland spielt eine sehr schwere Rolle. Jack ist in 24 ein "Actionheld", wenn auch nicht mit Superkräften oder Superwaffen. Die braucht er auch nicht. Stattdessen überzeugt er mit seiner Coolness und Abgeklärtheit, auch in Krisensituationen. Egal was passiert, er scheint immer einen Ausweg zu finden. Was Jack außerdem zu einer Art Held macht ist, dass er sich nicht an die Vorschriften hält, die nur unnötig Zeit in Anspruch nehmen würden. Seine Vergangenheit wird nach und nach aufgedeckt und bringt schreckliche Dinge und Vermutungen zu Tage. Allerdings ist Jack auch ein Mann mit starken Gefühlen, besonders verbunden ist er mit seiner Familie. Oft steht er am Rande des Scheiterns und verliert die Nerven.
Kiefer Sutherland hat diese Aufgabe jedoch gemeistert und verleiht Jack Bauer einen ganz besonderen Flair. Man entwickelt einfach Symphatie für den hitzigen Agenten. Auch die drastischen Stimmungsschwankungen hat K. Sutherland packend und dramatisch rübergebracht - eine Glanzleistung seinerseits.

Das Drehbuch

Das Schwere an einer Serie in Echtzeit ist natürlich, alles in einer ganz genau bestimmten Zeit, 24 Stunden, zu erzählen. Was manchmal aber auch zu Längen in den Folgen führt. Jedoch bleibt die Spannung erhalten, weil in keinem der drei bis vier Handlungssträngen gleichzeitig Langeweile aufkommt. Ein Strang wäre natürlich der von Jack Bauer, meistens actionlastig, aber auch mit Gefühl. Der zweite wäre der von David Palmer, der viel auf Dialoge setzt, die Charktere vorstellt und dem Zuschauer auch Eigenschaften hautnah bringt. Kim Bauers Tagesablauf bildet den dritten Hauptstrang der Geschichte, der auch mit dem von Teri Bauer zusammenläuft, welcher den vierten bildet.
An manchen Stellen ist das Drehbuch aber einfach zu heftig. Zum Beispiel schneidet Jack einem Feind, der natürlich schon tot ist, einen Daumen ab, um seinen Fingerabdruck zu bekommen.
Ich muss allerdings noch erwähnen, dass das Drehbuch einen wirklich an der Nase herumführt, was gut ist. Denn das Raten, wer der Verräter ist, hält bis zur letzten Folge an.

Fazit (des Dos) (mit Genitiv und abgekürztem Namen)

Ich kannte 24 bis jetzt noch nicht. Mich interessierte es auch nicht, was sich als ein Fehler herausstellte. 24 ist eine geniale Serie, die packend in Echtzeit inszeniert ist, was gerade der Grund dafür ist. Das Drehbuch ist alles in allem sehr gelungen und echte Langeweile hatte ich nur am Anfang. Doch ab der dritten oder vierten Folge begann mein Interesse. Die Figuren waren vorgestellt, die Geschichte kam in Fahrt. Und ehe ich mich versah, wollte ich nicht mehr aufhören zu gucken. Am Liebsten hätte ich alle Folgen am Stück angeguckt. Eine Folge dauert ca. 40 Minuten, die restlichen 20 Minuten wurden mit Werbung (die entfällt auf der DVD natürlich) gefüllt, um Lauwege oder Fahrten zu überspringen, was nicht immer ganz gelungen ist.
Die Rollen wurden allesamt gut besetzt, insbesondere die Hauptrollen. Die "Bauers", passen sich der etwas zerrüttenen Famile an, aber sie schließen das Loch zwischen sich immer mehr. besonders zwischen Kim und Teri werden Spannungen aufgehoben.
Themawechsel: Das Kamerateam hat glänzende Arbeit geleistet. Die Kameraführung, das muss man auch dem Regisseur ein Lob aussprechen, ist hervorragend und verdient einen Oscar, der leider nur an Filme verliehen wird.
Ich muss sagen, dass 24 in kürzester Zeit meine Lieblingsserie wurde, ja sogar FRIENDS wurde verdrängt. Woran das liegt? Ich denke da an die Inszenierung, die Spannung und die Unvorhersehbarkeit der Geschichte. Leider gibt es eben auch Defizite, wie zum Beispiel der Brutalität in manchen Szenen und den (wenigen) Längen in der Geschichte.
So verdient sich 24 Season One stolze 9,5 von 10 Punkten. Es ist fast perfekt - aber eben nur fast.

(dc)

1 Kommentar:

Knurrunkulus hat gesagt…

you ain't seen nothing yet. ;)